Noch gewinnt er gegen seinen Sohn
Seit mehr als 30 Jahren spielt Thomas Haase Tennis. Ein Leben ohne Sport könnte er sich nicht mehr vorstellen. Er spricht es so nicht aus, aber das hat auch mit dem Älterwerden zu tun ...
Thomas Haase ist ein disziplinierter Mensch. Wenn er geplant hat, zum Sport zu gehen, dann macht er das auch. Zu Kieser Training geht er dienstags, donnerstags und an einem Tag am Wochenende, zum Tennis mittwochs und freitags. Er zieht das durch – und wenn es draußen dunkel und regnerisch ist und drinnen im Haus in Mönchengladbach noch so sehr die Couch lockt: „Da gibt es kein Wenn und Aber. Das muss sein“, sagt er. Das hört sich nach Pflicht an.
Aber der Sport bringt ihm auch Spaß. Als das Gespräch auf Beachtennis kommt, eine Mischung aus Tennis, Beachvolleyball und Badminton, reagiert er begeistert: „Das finde ich gut!“. Er schwärmt von den Familienurlauben in Italien, Mitte der 90er-Jahre. Da hat er Beachtennis ganz oft am Strand gespielt. „Kennen Sie die Gegend? Wenn man von Rimini aus Richtung Süden fährt, Senigallia heißt das. Da gibt es viele Strände, an denen das gespielt wird“, erzählt er. „Ich habe mich da oft den ganzen Tag aufgehalten. Das macht so einen Spaß, in der Sonne und in der angenehmen Atmosphäre Sport zu treiben.“
Ehrgeiz, Dampf ablassen? Was treibt ihn an?
Seit mehr als 30 Jahren spielt Haase mittlerweile Tennis. Spaß, ja, den hat er dabei auch in seinem Verein, dem Viersener Tennis- und Hockeyclub. Aber der steht nicht im Vordergrund. Es dauert etwas, bis man herausfindet, was den 52-jährigen schlanken und durchtrainierten Mann beim Sport wirklich antreibt. Ehrgeiz ist es auch nicht. Wie gut er spielt? „Schon gut“, antwortet Haase. „Mittelmaß“. Er könnte sich bei Turnieren nach oben spielen, aber das macht er schon aus Zeitgründen nicht, er hat ja Job und Familie. Er spielt nur die Medensaison. Das sind jeweils fünf bis sechs Turniere im Halbjahr, innerhalb der eigenen Leistungsklasse. Das ist überschaubar.
Was ihm beim Tennis wichtig ist, ist die Kameradschaft. Über seinen Verein sagt er: „Ich bin da groß geworden“. Er war 19, als ihn der Vater seiner damaligen Freundin zum ersten Mal dorthin mitgenommen hat. Nur ungern erinnert er sich an die neun Jahre, die er nicht in seinem Heimatverein spielen konnte. Die Arbeit hatte ihn damals nach Moers geführt und die Anfahrt wäre für ihn zu weit gewesen. Als ihn der Job zurück nach Mönchengladbach brachte, ist er sofort wieder eingetreten. Der Zusammenhalt im Verein ist ihm wichtig. Und das, obwohl er sich beruflich wie privat eher als Einzelkämpfer sieht, als einer der für alles alleine verantwortlich sein will. Aber vielleicht liegt ihm die Gemeinschaft gerade deshalb so am Herzen ...
Wenn er schlecht spielt, nervt ihn das: „Mit 20 wirft man schon mal den Schläger hin“, sagt er lachend und erzählt, dass seine Eltern das gar nicht witzig fanden, wenn dabei auch mal ein Schläger zu Bruch ging. Heute sagt er: „Es ist ja nur ein Spiel“. Dampf ablassen, darum geht es ihm nicht mehr. Dass man beim Spiel richtig wütend wird, „das lässt mit dem Alter nach“, sagt er.
Tennis mit 50+: Da meckern schon mal Knie oder Rücken
Das Alter. Ein Thema, das im Laufe des Gesprächs immer wieder auftaucht. Zum Beispiel, als es um die Vorteile von Tennis geht: Wenn man gesund ist, so Haase, kann man den Sport auch noch mit Mitte 70 ausüben. Nicht mehr so schnell, aber man kann noch spielen. Er selbst merkt deutlich den Unterschied zwischen den Herren 50, also den über 50-Jährigen, mit denen er normalerweise spielt und den Herren 40, bei denen er die Sommersaison über unterkommt. Bei den Älteren hätten inzwischen alle gesundheitliche Probleme. „Tennis geht stark in den Rücken und in die Knie“, sagt er. Vor allem die Aufschlagbewegungen, die Drehungen und die abrupten Stopps spürt er inzwischen. Die viele Zeit, die er als Außendienstler sitzend im Auto verbringt, belasten seinen Rücken zusätzlich. Seit er bei Kieser Training seine Muskeln stärkt, geht es ihm deutlich besser. Und weil er mehr Kraft hat als sein 15-jähriger Sohn, gewinnt er beim Tennis auch gegen ihn. Noch.
Mit Anfang 50 hält man mit Sport auch das Älterwerden auf. Auch, wenn Thomas Haase das nicht explizit ausspricht. Er ist braungebrannt und trägt seine blonden Haare jugendlich kurz. Nur in seinen Bartstoppeln zeigt sich erstes Grau. Dann klingt das Thema Alter wieder durch: Ihn stört, sagt er, dass das Unternehmen Kieser bewusst ältere Zielgruppen anspricht. „Gesundheitsorientiert“, klingt ihm zu sehr nach Physiotherapie – nach alt und krank also. Er legt Wert auf die Bezeichnung Krafttraining und er findet es gut, dass er bei Kieser Training mit geringem Zeitaufwand effektiv Muskulatur aufgebaut hat. „Natürlich lege ich auch mehr Gewicht auf als die Älteren“, sagt er. „Die Muskulatur ist optisch sichtbar und das finde ich sehr gut.“
Abends gibt es nichts mehr zu essen – für die Schönheit
Dass sein Körper jetzt so schlank und durchtrainiert ist, darüber scheint er sich fast noch mehr zu freuen als über die positiven Auswirkungen auf Rücken und Knie. Dafür trainiert er nicht nur, sondern hat auch seine Ernährung umgestellt: Mittags isst er normal, Nudeln zum Beispiel oder Braten mit Stampfkartoffeln und Gemüse, abends gibt es nichts mehr. So hat er in einem Jahr zehn Kilo abgenommen. Dass er altersmäßig eigentlich nicht mehr in die 40plus-Mannschaft reingehört, das sieht man ihm nicht an. Und das geht eben nicht ohne Einsatz ...
Text: Monika Herbst
Foto: Verena Meier